Freundeskreis feiert zehnjähriges Bestehen
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GaWo Nr. 21/2020 20. Mai 2020
Am 12. Mai 2010 fand in Anwesenheit von Oberbürgermeister Christof Florus und der damaligen Bürgermeisterin Brigitte Schäuble die Gründungsversammlung des Freundeskreis Waldseebad statt. Vergangene Woche hat der Verein sein zehnjähriges Bestehen gefeiert.
Bild: Beisitzerin Sibylla Müller, Bürgermeister Michael Pfeiffer, 2. Vorsitzender Dr. Christian Köppel, Oberbürgermeister Christof Florus, 1. Vorsitzende Sabine Arnold und Schriftführer Thomas Arnold. {v.l.n.r.) Foto: StVw
„Auch, wenn dieses aufgrund der Corona Pandemie nicht wie geplant stattfinden konnte, freuen wir uns diesen Anlass heute zu würdigen und bald nachzuholen," so Oberbürgermeister Florus bei der Zusammenkunft im Bürgersaal. zusammenfallen könnte dieser Termin dann mit der für das Frühjahr 2021 geplanten Wiedereröffnung des Waldseebads. Denn bisher läuft alles nach Zeitplan und der Bau geht sichtlich voran, wie Florus im Gespräch erklärt. Auch kann der Kostenplan von 13,6 Millionen Euro eingehalten werden. Davon entfallen bereits rund 3 Millionen Euro auf den Hochwasserschutz, wovon 70% im Rahmen einer Förderung getragen werden. Das Konzept für das neue Waldseebad sieht ein Naturbad mit einer Wasserfläche von 2.100 qm vor, das zudem um ein chemisch-technisch betriebenes Becken mit einer Wasserfläche von rund 700 qm ergänzt wird. ,,Wir hatten zunächst große Probleme mit dem Wetter, doch gibt es sehr viele Personen, die sich wahnsinnig reinknien. Das sind sowohI die Mitarbeiter der Stadt, ganz tolle Baufirmen vor Ort als auch die Vereinsmitglieder, die großes Engagement beweisen," schwärmt Bürgermeister Michael Pfeiffer. Und auch von Seiten des Freundeskreises freut man sich über die enge Zusammenarbeit. „Wir dürfen den Prozess der Neuplanung des Bades konstruktiv mitbegleiten. Das Bad mitgestalten zu können ist eine einmalige Möglichkeit, die alles andere als selbstverständlich ist. Ich glaube das gibt es bei anderen Städten in dieser Form nicht," erzählt Schriftführer Thomas Arnold. Aufgrund von regelmäßigen Umfragen während des Badbetriebs konnten Wünsche von Badegästen aller Altersgruppen ermittelt werden. Ebenfalls wurde im März 2018 ein Workshop für alle interessierten Bürger, Vereine und Schulen angeboten, um Hintergründe zu erklären und Vorschläge einzuholen. Darüber hinaus fand zum Thema eine Jugendbeteiligung statt, wodurch beispielsweise der Wunsch nach einem Sprungturm und einer Wellenrutsche ermittelt werden konnte, welcher nun im neuen Konzept umgesetzt wird. .Es wird ein Bad für alle," verkündet die erste Vorsitzende des Vereins, Sabine Arnold. Neben dem fünf Meter hohen Sprungturm und der Wellenrutsche gibt es beispielsweise ein fünfzig Meter langes Naturbecken für alle Schwimmer. Die Vereinsmitglieder sind sich sicher, dass das Bad ein „Kracher" wird und arbeiten bereits an ersten Ideen für die Saisoneröffnung 2021.
Gegründet wurde der Verein mit dem Ziel das Waldseebad der Stadt Gaggenau ideell zu fördern sowie personell als auch materiell zu unterstützen, um den öffentlichen Badebetrieb aufrecht zu erhalten. Inzwischen hat dieser 149 Mitglieder, wovon viele bereits von Anfang an dabei sind. Über die Zeit hat der Verein viel Kommunikationsarbeit betrieben, um die Akzeptanz gegenüber dem Naturbad zu steigern. Bereits im Jahr 2015 konnten fast 44.000 Badegäste verzeichnet werden. Darüber hinaus hatten die Vereinsmitglieder beispielsweise den Spielplatz mit einem Spielturm mit Rutsche und Nestschaukel erweitert. Auch wurden gemeinsam zahlreiche Feste und Veranstaltungen organisiert, die Spaß für alle Badegäste garantierte. „Wir hoffen, dass wir daran anknüpfen können,“ so Sabine Arnold.
Zum zehnjährigen Jubiläum hat der Freundeskreis Waldseebad einen neuen Webauftritt eingerichtet, der zudem für mobile Endgeräte optimiert wurde. Dort informiert der Freundeskreis über seine Vereinsarbeit.
„Das wird ein Kracher“
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BT 16.05.2020
Zehn Jahre Freundeskreis Waldseebad: Vorfreude auf Neueröffnung im Mai 2021
Bild: Aktueller Blick auf die Waldseebad-Baustelle. Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Foto: Ellwanger
Von Thomas Senger
Gaggenau – Vor zehn Jahren, im Mai 2010, wurde der Förderverein Waldseebad gegründet – doch gefeiert werden soll erst im Frühjahr. Zum einen wegen Corona, zum anderen, weil dann das neue Waldseebad endlich fertig sein soll. Eröffnungstermin Mai 2021: Dieses Datum gelte weiterhin. Das betonen sowohl Oberbürgermeister Christof Florus als auch Bürgermeister Michael Pfeiffer übereinstimmend.
„Wir hatten ganz ordentlich Probleme mit dem Wetter. Aber es haben sich viele Leute reingekniet“, lobte Pfeiffer die „ganz tollen Firmen“. Mit deren Hilfe sei man im Zeitplan.
Nicht nur der Zeitplan, auch der Kostenrahmen werde eingehalten, zeigen sich die Chefs zuversichtlich. „Wir hatten Ausschreibungen, die deutlich über und deutlich unter der Planung waren“, erläuterte Pfeiffer; in der Summe sei man nach wie vor innerhalb der geplanten Baukosten von netto 13,6 Millionen Euro. Hinzugerechnet werden müssen allerdings noch die Kosten für den Hochwasserschutz. 2,8 Millionen werden dafür veranschlagt; 70 Prozent davon übernimmt das Land. Also bleiben da für die Stadt noch 840 000 Euro hängen. Insgesamt sind es also rund vierzehneinhalb Millionen Euro, die den Stadtsäckel belasten werden.
„An der Zahl der Becken gibt es keine Abstriche“, betonte Oberbürgermeister Christof Florus mit Blick auf die Rücklagen der Stadt. Angesichts der drohenden Finanznot werde aber „möglicherweise an der einen oder anderen Rutsche gespart“. Eine Verkleinerung der Becken würde beim jetzigen Stand der Bauarbeiten keine Einsparung mehr bringen, sondern eher Mehrkosten.
Als Vorsitzende des Freundeskreises betonte Sabine Arnold, dass man nun nicht mehr vom Gesamtkonzept abweichen dürfe. Für Kinder, für Naturbadfreunde, Chlorbadanhänger, für Freunde des Fünf-Meter-Sprungturms oder Wellenrutscher: Für alle werde das neue Waldseebad da sein: „Ich freue mich, dass das wirklich alles kommt.“ Dabei war der Freundeskreis 2010 aus einer Initiative hervorgegangen, die das damalige reine Naturbad unterstützen wollte. Doch stehe man hinter der Doppelbadentscheidung, die der Gemeinderat getroffen hatte.
Lob von OB Florus für die Aktiven
Schriftführer Thomas Arnold erinnerte an die Havarie des Naturbads nach einer Unwetter-Überflutung im Juni 2016. „Von heute auf morgen hatte der Verein keinen Vereinszweck mehr.“ Doch habe man weitergemacht und sich in die Planungen für das neue Waldseebad eingebracht. Denn die Große Kreisstadt brauche neben Sulzbach und Ottenau auf jeden Fall ein drittes Freibad. Arnold lobte ausdrücklich den Entscheidungsprozess für das neue Waldseebad. Es gebe wohl nicht viele Städte, wo dies so transparent praktiziert werde, wo sich die Interessensgruppen so einbringen könnten wie in Gaggenau.
In den zehn Jahren seines Bestehens habe der Freundeskreis bei seinen Arbeiten im Freibadgelände auf viel Unterstützung von anderen Vereinen und freiwilligen Helfern zählen können. Dies bestätige den Vorstand, schließlich solle das Waldseebad „für alle da sein“.
Für Oberbürgermeister Florus ist es „wichtig und gut, dass es den Förderverein gibt“. Die Vorstandsmitglieder Rosi Benkler, Werner Knöller, Sibylla Müller, Sabine und Thomas Arnold, die alle seit 2010 dabei sind, werden dies gerne gehört haben. Dr. Christian Köppel, stellvertretender Vorsitzender, kann derzeit auf 149 Mitglieder blicken. Und Thomas Arnold hat zwischenzeitlich auch die Homepage „auf Vordermann“ gebracht und smartphonetauglich eingerichtet. „Das neue Bad, das wird ein Kracher“, freute er sich, während seine Frau bekräftigt, dass der Freundeskreis sich weiterhin für die Einrichtung engagieren werde.
Vergabe von Arbeiten im Waldseebad
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GaWo Nr. 15/2020 08. April 2020
Für das Waldseebad wurden weitere Aufträge vergeben. So erteilte der Gemeinderat einem Betrieb aus Straubenhardt für rund 483.000 Euro die Arbeiten für die Elektro-, Sicherheit- und informationstechnische Anlagen für die Gebäude sowie die Außenanlage. Ein Teil dieser Arbeiten ist bereits im Rahmen der laufenden Erdarbeiten bzw. der Rohbau- sowie Installationsarbeiten der technischen Becken erforderlich wie beispielsweise Blitzschutzarbeiten.
Das Waldseebad nimmt zunehmend Form an. Foto StVw
Zudem wurde eine auf Wassertechnik spezialisierte Firma aus Wertheim mit den Arbeiten für die Installationen der badetechnischen Anlagen beauftragt. Die Kosten hierfür betragen 1,1 Millionen Euro. Als schwierig gestaltete sich die Ausschreibung der Naturstein- und Bekiesungsarbeiten für den Badteil mit biologischer Wasseraufbereitung. Erstmals waren die Arbeiten im Dezember ausgeschrieben worden. Nachdem keine Angebote eingegangen waren, hatte die Verwaltung acht Firmen direkt zu einem Angebot aufgefordert. Daraufhin erhielt die Verwaltung drei Angebote, die allesamt weit über der Kostenkalkulation lagen. Selbst das günstigste Angebot lag noch mit über 48 Prozent höher als kalkuliert. Da davon auszugehen war, dass auch bei einer erneuten Ausschreibung keine preisgünstigeren Angebote zu erwarten waren, wurden die Leistungsverzeichnisse auf mögliche Einsparpotentiale überprüft. Im Wesentlichen wurden folgende Modifizierungen vorgenommen, die keine Auswirkungen auf die bisherige Planung haben:
- Änderung der Zusammensetzung des Filtersubstrates für den Aufbereitungsteich
- Änderung der Form der Granitsteine
- separate Ausschreibung der Fliesen- und Plattenarbeiten für das technische Kinderbecken zu einem späteren Zeitpunkt.
Die drei Bieter wurden anschließend gebeten, ihr Angebot dementsprechend zu überarbeiten. Mit 1,13 Millionen Euro war eine Firma aus Rheinmünster nunmehr günstigste Bieterin. Gegenüber der ersten Ausschreibung konnte somit ein Betrag etwa 238.000 Euro eingespart werden. Die Angebotssumme liegt aber immer noch fast 24 Prozent über der in der Kostenberechnung kalkulierten Summe. Der Auftrag wurde unter der Prämisse vergeben, dass nach weiteren Einsparpotenzialen gesucht wird. Mit den Arbeiten, die voraussichtlich bis Dezember dauern, soll Mitte Juni 2020 begonnen werden.
Oberbürgermeister Christof Florus zeigte sich nach dem elektronischen Verfahren dankbar darüber, dass das Projekt Waldseebad weiterhin von den Räten mitgetragen wird, auch wenn Kosteneinsparungen nötig sind. Mit dem Gemeinderat ist er sich einig, dass es gilt, die weitere Kostenentwicklung auch mit Blick auf die Einnahmeausfälle der Stadt zu beobachten. So soll nun auch die Arbeitsgruppe nochmals tagen, um Einsparungsvorschläge zu erarbeiten und die Investitionskosten zu untersuchen.
Sowohl die Rohbauarbeiten für die Becken als auch die Herstellung der Edelstahlbecken sind bereits vergeben. Die Rohbauarbeiten haben am Montag, 6. April, begonnen. So wurden diese Woche Beckenwände im Schwimmerbereich des künftigen Naturbades aufgestellt. Gleichzeitig wurden zwei Einlaufbauwerke für den Hochwasserschutz eingebaut. Beide Maßnahmen erforderten den Einsatz von großen mobilen Baukränen. Auch mit den Vorbereitungsarbeiten für die Fundamente der drei technischen Becken wurde diese Woche begonnen.
Geschichte
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Rückblick
Der Trend zeigte zuletzt nach oben
2003 Das Bad ist wegen Reparaturarbeiten geschlossen
2005 Umbau zum Naturbad
2006 Wiedereröffnung als Naturbad
2010 Gründung Freundeskreis Waldseebad e.V. Steigerung der Besucherzahlen, bestes Ergebnis nach Neueröffnung als Naturbad
2011 Witterungsbedingt niedrige Besucherzahlen. Alle Freibäder der Region haben Probleme, teilweise 50 Prozent weniger Besucher als im Vorjahr.
2012 Trotz bescheidenen Wetters in Juni/Juli kam pünktlich zu Beginn der Sommerferien der Sommer zurück. Rekord seit Neueröffnung als Naturbad.
2013 Wegen Starkregen eine Woche geschlossen, trotzdem neuer Besucherrekord. 10 Prozent mehr Badegäste als 2012.
2014 Nach tollem Start eher mau. Wegen des sehr wechselhaften Sommers, wie alle Freibäder der Region, 30% weniger Besucher im Vergleich zum Vorjahr.
2015 Tolle Freibadsaison mit neuem Besucherrekord. 43% mehr Gäste wie in 2014 und 8% mehr zum letzten Rekordjahr 2013.
2016 Bescheidene Badesaison, welche nach Unwetter mit Überflutung abrupt Mitte Juni endet. Das Bad bleibt auf unbestimmte Zeit geschlossen.
2017 -2018
2019 Spatenstich am 14. September 2019
2021 Wiedereröffnung nach Sanierung. Neu neben dem Naturbad gibt es zusätzlich ein Technikbad. Zusätzlich erhält das Bad eine Reihe von Attraktionen, Breitrusche, Sprungbecken mit 1-3-5 Meter Brett, größzügige Spiel- und Sportmöglichkeiten runden das Familienbad im Mitten der Natur ab. Es wird für jeden etwas dabei sein.
Blick auf die Anfänge
Das älteste und größte Freibad Gaggenaus wird 1929 eröffnet. Als Standort wählen die Verantwortlichen das idyllisch gelegene Traischbachtal.Ab 1957 kommt das Wasser nicht mehr aus dem Traischbach und dem Weierle, sondern auch vom städtischen Netz. Die Besucherzahlen erreichen Rekorde.
2003 kann die Stadt nicht mehr alle Freibäder unterhalten. Sie entscheidet sich für das Waldseebad, das nicht konventionell sondern wieder als Naturbad betrieben werden soll. Die Neueröffnung als chlorfreies Bad erfolgt 2006 - eine Rückehr zu den Wurzeln.
Gemessen an Städten vergleichbarer Größe sind Vielfalt und Ausmaß von Gaggenaus Bäderlandschaft nahezu einmalig. So kann die Stadt an der Murg nicht nur das weit über ihre Grenzen hinaus bekannte Thermal-Mineralbad „Rotherma“ und das Murgana-Hallenbad ihr Eigen nennen. Vielmehr verfügt sie auch über drei Freibäder, wovon die beiden in Ottenau und Sulzbach in vereinseigener Regie geführt werden. Das dritte, älteste und größte, das 1929 eröffnete Waldseebad, gilt zweifelsohne weit und breit als erste Adresse für Badefreunde.
Ihm zeitlich voraus gehen zwar zwei weitere Badeeinrichtungen, deren Betrieb aber längst Geschichte ist. Zum einen handelt es sich um ein Sommerbad an der Murg, das die Eisenwerke bereits vor 1900 am Werksstauwehr für ihre Arbeiter einrichten. Zum anderen betrifft es das von der Gemeinde im Jahre 1909 angelegte Michelbachbad, das Bürgermeister Karl Kohlbecker anstelle des vorgenannten, ihm von den Eisenwerken angebotenen Bades auf den Weg bringt.
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